6. Eislinger Mühlberger-Tage

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„Nachdenken über ein Paradies“

 

Als ich meine Heimat verließ, kamen in der Truhe, die noch die Spuren der Erde des väterlichen Gartens an sich trug, die Arbeiten meiner letzten zehn verschwiegenen und schweigsamen Jahre mit in die neue Heimat, die mir aber längst alte Heimat war, in das Land zu den Füßen des Hohenstaufen, in die Landschaft Schillers, Hölderlins, Mörikes, Hesses. Das war schließlich wie die Vertreibung in ein Paradies.
Josef Mühlberger, 1948

 

5.4.
,Am Fuße des Hohenstaufen’
Josef Mühlberger in Baden-Württemberg
Eröffnungsvortrag
Dr. Susanne Lange-Greve, Heubach
Stadtbücherei im Schloss, 20 Uhr

 

7.4.
Flucht und Vertreibung im Werk Josef Mühlbergers
Vortrag mit Lesung
Prof. Dr. Elke Mehnert, Chemnitz
Tina Stroheker, Eislingen
Stadtbücherei im Schloss, 20 Uhr

 

8.4.
,Auf deutsch heißt die Hand Hand’
Sprache und Heimat
Lesung
Walle Sayer, Horb
José F. A. Oliver, Hausach
Zehra Çırak, Berlin
Moderation: Tina Stroheker, Eislingen
Stadtbücherei im Schloss, 20 Uhr

 

15.4.  
,Heimat und Globalisierung’
Vortrag
Prof. Dr. Hermann Bausinger, Reutlingen
Stadtbücherei im Schloss, 20 Uhr

 

17.4.
Mühlberger-Preis 2005 des Vereins der Freunde Josef Mühlbergers und seines literarischen Werks
Preisverleihung
Dr. Uwe Dubielzig, München Hans König, Bürgermeister i. R., Gaildorf
Musik: Ulrike Merk
Stadthalle Eislingen, Am Kronenplatz, 11 Uhr

 

Weitere Veranstaltungen:

Freitag, 6. Mai bis Sonntag, 5. Juni 2005
,Josef Mühlberger’
Ausstellung
Verein der Freunde Josef Mühlbergers in Zusammenarbeit mit dem Museum des Riesengebirgsvorlandes Trautenau/Trutnov, Tschechische Republik
Vernissage: Donnerstag, 5. Mai 2005

Mittwoch, 28. September bis Montag, 3. Oktober 2005
Reise auf den Spuren Josef Mühlbergers
Kunstverein und Volkshochschule Eislingen
Reiseleitung: Tina Stroheker

 

„Nachdenken über ein Paradies“

„Vertreibung in ein Paradies“, so hat Josef Mühlberger 1948 seine Situation zwei Jahre nach Verlassen der Tschechoslowakei optimistisch umrissen. Themenschwerpunkt der Mühlberger-Tage 2005 ist die Frage nach Heimat und Heimatverlust. Mühlberger hat seine zweite Lebenshälfte in Württemberg verbracht, anfangs in Göppingen, von 1955 bis zu seinem Tod 1985 in Eislingen. Diese Jahrzehnte sind bisher kaum aufgearbeitet worden.

Der Kunstverein möchte damit einen Anfang machen. So wird Dr. Susanne Lange-Greve (Heubach) über Mühlberger in Baden-Württemberg sprechen. Die Referentin hat die Wanderausstellung mit Katalog zum 100. Geburtstag Mühlbergers 2003 gestaltet. Flucht und Vertreibung im Werk Mühlbergers analysiert Prof. Dr. Elke Mehnert (Chemnitz). Wie immer sollen bei den Mühlberger-Tagen auch die ‚lebenden Dichter‘ zu Wort kommen. Eingeladen sind drei Lyriker, deren Literatur die Frage nach Heimat und Sprache stellt: Walle Sayer (Horb) und die Chamisso-Preisträger José F. A. Oliver (Hausach), deutsch und spanisch schreibend, und Zehra Çırak, aus Istanbul stammend, seit langem in Berlin lebend. Eine andere Perspektive wird Prof. Dr. Hermann Bausinger, der Tübinger Volkskundler, mit seinem Vortrag über ‚Heimat und Globalisierung’ eröffnen. Die Mühlberger-Tage enden wie immer mit der Verleihung des Josef-Mühlberger-Preises des Vereins der Freunde Josef Mühlbergers und seines literarischen Werks (Heubach-Lautern).

Zu unserer Freude wird 2005 in Josef Mühlbergers Heimatstadt Trautenau/Trutnov die Ausstellung ‚Josef Mühlberger‘ gezeigt werden, ein Projekt des Museums des Riesengebirgsvorlandes und des Vereins der Freunde Josef Mühlbergers. Und im Herbst laden Kunstverein und Volkshochschule unter Leitung von Tina Stroheker zu einer Reise auf Mühlbergers Spuren nach Trautenau ein.

Der Kunstverein dankt der Stadt Eislingen und der Robert Bosch Stiftung (Stuttgart) für die Unterstützung der Mühlberger-Tage 2005.

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