Rolf Bodenseh – Steine
Skulpturen und Zeichnungen
Rolf Bodenseh kann inzwischen auf fünfunddreißig Jahre bildhauerischer Tätigkeit zurückblicken, in denen sich sein Verhältnis zu Skulptur und Plastik gewandelt und oft auf überraschende Weise weiterentwickelt hat. Er entscheidet sich Ende der siebziger Jahre für ein Material, das in der klassischen Skulptur einen festen Platz einnimmt: den Stein. Die aus Natursteinen gewonnenen Formen sind elementar und im Erscheinungsbild minimal, indem sie sich an Kreisformen, Kubus, Quader, Pyramide und Kegel orientieren. Sie entsprechen bei oberflächlicher Betrachtung in ihrer Einfachheit und Klarheit dem Bauprinzip minimalistischer Plastik – ohne jedoch deren Technikbezogenheit, Strukturalismus und Rationalismus zu teilen. Denn trotz aller Konkretheit existiert in Bodensehs Skulpturen immer auch ein irrationales, absurdes und paradoxes Element, folglich etwas, das sich nicht durch Logik oder Sprache erschließen lässt. Vielleicht kann man auch die Wirkung der Skulpturen von Rolf Bodenseh mit einem speziellen Phänomen der Zen-Kunst vergleichen, in der ein Werk einfach nur ein Anstoß für den Geist sein kann, durch den man in einen Moment direkter Erfahrung geschleudert wird ...
Susanne Jakob
„Skizzen gehen den Arbeiten voraus, weden geprüft, variiert, im Kopf für den Stein gedacht. Erfahrungsgemäß läßt Zeichnen die Räumlichkeit aber nur erahnen. So gibt es Überraschungen bei der Ausführung, Änderungen und Proportionsverschiebungen. Oft entsteht eine andere Arbeit.“
Rolf Bodenseh