Karl Bohrmann – Arbeiten auf Papier
„Bevor ich eine Zeichnung beginne, spüre ich sie, ich sehe sie weniger, ich spüre den Raum und die Stelle, darin die Figur sich befindet. Auch während des Zeichnens sehe ich kaum, ich spüre es mehr. An welcher Stelle im Raum des Papierblattes sich etwas befindet, ist so aufregend, ebenso wo nichts ist. Genau diese Stellen zu treffen, kein bißchen zu hoch, genau so weit rechts, oder unerwartet links unten, genau in der Größe und der Betonung, die das Erleben von Raum und von Konstellationen hervorruft.“
Karl Bohrmann
Mit der lange geplanten Ausstellung von Arbeiten Karl Bohrmanns lädt der Kunstverein gleich zu Beginn des Jahres zu einem Höhepunkt ein: Der Künstler, 1998 verstorben, ist einer der ganz großen Zeichner Deutschlands und hat auch als Maler, Graphiker, Fotograph und Lehrer an der renommierten Frankfurter Städelschule gearbeitet. Der Kunstverein konzentriert sich auf das zeichnerische Werk Karl Bohrmanns und zeigt eine große Schau von 85 Zeichnungen. Karl Bohrmann hat sich über sein Schaffen auch schriftlich geäußert, in sehr genauen, anschaulichen, gelegentlich poetischen „Notizen“. Eine Lesung wird diese wichtigen und beeindruckenden Texte zu Gehör bringen und den bildenden Künstler auch als Wortkünstler zeigen.