Gregor Hildebrandt – Dunst blauer Tage
„Die von Gregor Hildebrandt vorgestellten großformatigen Kassettentonband-Collagen haben den Titel „Tönende Jugend“. Das hat das Pathos der Erinnerung an verklärte vergangene Zeit, zugleich ist es die wörtliche Übersetzung von Sonic Youth, dem Namen einer Band aus Los Angeles, mit denen der Künstler cool, easy, independent als Botschaft auf ganz anderer Ebene verbindet. In Symmetrie dazu können die Bilder an Minimal oder Concept Art erinnern, aber eigentlich bestehen sie aus der Poesie und Musik der Lieder. Ihr Anfang und Ende auf den Bändern sind markiert. Diese feinen Punkte oder auch Streifen lassen Assoziationen zu, Sterne, Regen oder auch Straße. Dies entspricht dem Geist der Bilder wie den Bildern, die die Poesie der Lieder vor Augen führt. Vergleichbar der Poesie der Beat-Generation verbindet Gregor Hildebrandt unmittelbar Leben und Kunst in der direkt ins Bild gesetzten, profanen Gegenständlichkeit der Tonbänder und in der Struktur, mittels derer sich eine zweite Ebene der Poesie und Sinnlichkeit andeutet.“
Werner Meyer in „Erforschung des Horizonts“, Göppingen 2001.