Björn Kuhligk- Schönefeld/Schöne Orte
Ein Hochsitz vor einer riesigen Lagerhalle, Signalmasten hinter der Friedhofsmauer und der stete Sound startender und landender Flugzeuge. Die südöstlich an Berlin grenzende Gemeinde Schönfeld ist bekannt durch den Großflughafen BER. Doch sie ist weitaus mehr als das: Hier prallen auf 82 Quadratkilometern landwirtschaftliche und dörfliche Strukturenauf das Gelände des Flughafens, auf Lagerhallen und Warenverkehr, auf neugebaute Wohngebiete. Die Anwohnerzahl hat sich innerhalb weniger Jahre verzehnfacht. Björn Kuhligk(*1975), Absolvent der renommierten Ostkreuzschule für Fotografie, hat sich über einen Zeitraum von drei Jahren neugierig zu Fuß und auf dem Fahrrad durch diese Gegend bewegt. Seine Arbeit, die exemplarisch für einen Ort steht, der sich mitten im Wandel befindet, setzt sich auf subtile Weise mit Herkunft und Identität am Beispiel der Gemeinde Schönefeld auseinander. in seiner Arbeit >> Schöne Orte<<, die er vor 13 Jahren begann, fotografiert Kuhlick seltsame Orte in Städten. Auf seinen Streifzügen betritt er Hinterhöfe, Industriegebiete und schaut sich die Rückseiten von Gebäuden genauer an. Dort entstehen Aufnahmen, die kein Google Street View einfangen kann. Menschen sind nicht zu sehen, nur ihre Anwesenheit und ihre Hinterlassenschaften. Es sind nicht beachtete Orte im städtischen Raum. Und villeicht ist es bereits eine Form der Schönheit, stehen zu bleiben und den Blick auf Dinge zu lenken, die ansonsten übersehen werden. Die Fotos erinnern an Bühnenbilder, an Tatorte, an Bildergeschichten. >> Schönheit gibt es überall. Man muss sie nur erkennen! Björn Kuhligks Blick ist so milde wie weit und schult die Würdigung des alltags.<<(Elke Schmitter)
Zur Ausstellung erscheint ein Leporello