Ausstellungsrückblick 2006

• 21.01. – 19.02.
  Katharina Mayer – personal propaganda
  Selbstporträts der in Düsseldorf lebenden Fotografin

• 12.03. – 10.04.
  Frauke Schlitz – Lagebeschreibung
  Installation und Arbeiten auf Papier

• 29.04.
  Große Kunstauktion
  Versteigerung von ca. 100 Kunstwerken, die dem Kunstverein zum 20jährigen Jubiläum von Künstlern gespendet wurden.
• 13.05. – 26.06.
  menschenbilder – 2. biennale der zeichnung
  Internationale Zeichnungsausstellung

• 23.09. – 22.10.
  Michael Soltau – Bilder und Räume
  Fotografische Arbeiten und Videoinstallationen

• 14.10. – 12.11.
  Fotografie in der Stadtbücherei
  Robert Fass, New York – Long-married couples in America

• 11.11. – 10.12.
  Jörg Mandernach – private pirate_02
  Malerei und Zeichnungen

PERSONAL PROPAGANDA

um's Selbstportrait

"Schwerpunkt der künstlerischen Arbeit von Katharina Mayer is"t die Photographie, innerhalb der sie sich in inhaltlich vielschichtiger und formal differenzierter Weise mit dem Thema Portrait auseinandergesetzt hat. Ihre auf Bildinszenierungen basierenden farbphotographischen Werkzyklen stellen bildnerisch ausdrucksstark Möglichkeiten einer Wahrnehmbarkeit des Menschen vor und reflektieren dabei gleichzeitig allgemeine Gesichtspunkte des Genres Portrait im Kontext auch historischer Zusammenhänge.

Hierbei gehört die Verwendung von Farbhintergründen bei den Studioinszenierungen, beziehungsweise von Landschaftsaspekten bei den Ausseninszenierungen, von Kleidung und Objekten, die zum ornamentalen und symbolischen Gehalt der jeweiligen Inszenierung beitragen oder die Positionierung der Portraitierten auf unterschiedlichen Ebenen innerhalb der Bildkomposition zu den stilistischen und konzeptuellen Besonderheiten der Bildserien Katharina Mayers. Bildserien, die als serielle Einzelbilder oder als Reihungen stets von einem Vexierspiel zwischen Vorstellungswelt und photographisch situativer Realität geprägt zu sein scheinen.

Bei dem Projekt Lagebeschreibung von Frauke Schlitz handelt es sich um eine Installation, die speziell für den Kunstverein Eislingen eingerichtet wurde.

Lagebeschreibung handelt von topologischen und topographischen Phänomenen:

die Lage einer Landschaft, eines Ortes oder Gebietes. Lagebeschreibung meint aber auch Situationen inneren Erlebens. Wir sprechen von Lebenslagen, Stimmungslagen und davon, dass etwas in Schieflage gerät. Die Topographie wird zur Metapher.

Wenn man den Ausstellungsraum betritt wird zuerst augenfällig, dass die unterschiedlichen Ebenen nicht parallel zur Bodenfläche stehen. Diese schiefen Ebenen werden in dem langgezogenen Ausstellungsraum zu einer Landschaft. Bei näherer Betrachtung erscheinen landschaftliche Versatzstücke, Zypressen, Berge, Architekturen. Diese befinden sich auf tischartigen Konstruktionen. Tische sind die Orte unserer Lebenswelt, an denen sich Gemeinschaft bildet. Um den Tisch versammelt man sich, um gemeinsam zu essen, zu spielen, zu arbeiten und zu kultisch-religiösen Zwecken, die die Urform des Tisches, den Altar, hervorgebracht haben.

Gerade diese Orte sind in der Installation in Schieflage geraten:

28 internationale zeichner und zeichnerinnen: die menschliche figur

Martin Assig / Erik Buchholz / Holger Bunk / Marlene Dumas / Monika Grube / Andreas Grunert / Alfred Hrdlicka / Christofer Kochs / Norbert Kraus / Eckhard Kremers / Volker Lehnert / Joan Linder / Markus Lörwald / Harry Meyer / Herbert Nauderer / Susanne Neuner / Danica Phelps / Carol Rama / Eun Nim Ro / Volker Saul / Cornelia Schleime / Uta Siebert / Anna Solecka und Wolfgang Zach / Yolanda Tabanera / Angela Vischer / Raimund Wäschle / Danielle Zimmermann

Fotografische Arbeiten und Videoinstallationen 2000–2006

Die künstlerische Arbeit von Michael Soltau wird bestimmt von den mannigfachen Erscheinungsformen unserer von Medien geprägten Welt. Audiovisuelle Medien wie Fotografie und Video – Bild, Klang und Bewegung – werden auf ihren Bild gebenden Charakter hin untersucht und in virtuoser, oft malerischer Weise zu einer Inszenierung im Raum arrangiert und konfrontiert: Statisches trifft auf prozesshaftes, diffuse Unschärfe begegnet der Präzision des Details. Nähe und Ferne werden kongruent in erotisch anmutenden Zeichen. Abbildung wird zum Inhalt, Sehnsucht zur Gewissheit.

Jörg Mandernach private pirate_02

„Auf der Fahrt erstellten Francis Drake und sein Bruder John Skizzen und Malereien der Pflanzen- und Tierwelt, sowie der Landschaft und der Menschen. Nuno da Silva sagte später ,... wenn Drake und sein Vetter in der Kabine waren, so haben sie immer gemalt ...’.“