Uli Gsell / Eberhard Ross – Zwischenräume

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links: Uli Gsell, Landung, ; rechts: E. Ross, circular flight

Skulpturen und Bilder

Uli Gsell – Skulpturen

Stein besitzt für mich von allen Bildhauermaterialien die größte Präsenz und Wirklichkeit. Er ist nicht virtuell sondern sehr real. Gerade der „gefundene“ Stein, sei es ein Gletscherkiesel oder ein Bruchstück aus dem Steinbruch, bringt von Anfang an sehr viel Eigenleben, Geschichte, Energie und Formen mit, die mich inspirieren und auf die ich kontrastierend reagieren kann. Dabei möchte ich nichts schönen, sondern den Eingriff ganz bewusst zeigen. Brüche, Ecken und Kanten besitzen ihre eigene Sinnlichkeit. Auch im kleinen Format strebe ich eine bestimmte Monumentalität an.

Die Geschichte, die jeder Stein mitbringt, ist eine Metapher für menschliche Geschichte. Das Innere des Steines zu erforschen, heißt seine Geschichte zeigen.

 

Eberhard Ross – Bilder

Die Arbeiten von Eberhard Ross sind in ihrem Ursprung der Natur verpflichtet.

Sein Werk ist geteilt in einen Bereich, der Bilder direkt nach der Natur gewinnt und einen zweiten, der dem Wesentlichen der Natur nachgeht und so Abstraktionen derselben generiert.

In dem einen begegnen wir Vogelschwärmen, Uferstücken, schneebedeckten Bäumen oder Wasseroberflächen. Gemeinsam ist diesen Bildern die Suche nach den Strukturen, den Rhythmen, den Mustern, die natürliches Wachstum hervorbringt.

In seinen abstrakten Bildern, hier vor allem in den so genannten „speicher“-Serien, begegnet man dem Filtrat dieser Beobachtungen. Mit der Bescheidung auf die Grundkomponenten der Geraden und der Ungeraden, die in die Oberfläche eingekratzt sind und die initialen Elemente allen natürlichen Wachstums sind, gelingt es Ross, kraftvolle Bildräume zu zeigen, die in einer stillen Ruhe sind. Es sind, auch durch die Farben bestimmt, „atmende“ Bilder.

Ross sucht nach dem Anfang allen Wachstums, dem „Nullzustand“, wie er selber sagt.

Dort, so scheint es, findet er die Schöpfungsinitialen, die seinen Bildern zugrunde liegen.

 




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