Christoph Freimann – RAL 3000

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RAL 3000 – Skulpturen und Zeichnungen

Der Künstler Christoph Freimann, der von 1962 bis 1968 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart in der Tradition der figürlichen Abstraktion studierte, geht in seiner Gestaltung analysierend vor und baut seine Plastiken aus industriell vorgefertigten Teilen auf. Seine Plastiken bestehen aus dem Formenvokabular von zwölf Kanten eines imaginären Kubus‘, die der Künstler in Form von Winkeleisen mit genormten Abmessungen umsetzt. Freimann konzipiert seine Plastiken nicht mit skulpturaler Masse, die gemäß der traditionellen Arbeit eines Bildhauers durch Wegnehmen aus einem Marmor-block entsteht, sondern mit der Zusammensetzung von gleichartigen Flächen und Linien. Freimanns Plastiken bestehen aus der Addition von Ein-zelelementen, die in der strukturierten Reihung Ordnung und Ruhe oder in unstrukturierter Dynamik Unordnung und Labilität zum Ausdruck bringen. Freimann thematisiert nicht den abgeschlossenen, offenen oder leeren Raum, vielmehr stellt er die räumlichen Dimensionen und Grenzen dar. Allein die markant herausragende rote Industriefarbenlackierung (RAL 3000) unterstützt die Figuration von Raumgrenzen, die durch die Signalfarbe zu Raumzeichen werden.

aus: „Der Grosse Alb-Gang im Wandel der Zeit“, April 2000





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